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Hilfe, mein Mitarbeiter riecht!

Und, an wen denken Sie, nachdem Sie die Überschrift gelesen haben?


Leider trifft es uns alle irgendwann: wir haben einen Mitarbeiter, der selbst nicht merkt, dass er unangenehm riecht. Okay, nennen wir das Kind beim Namen: er riecht unerträglich nach Schweiß und selbst regelmäßiges Lüften hilft nicht, um sich mit der Situation zu arrangieren.


Dann wird es Zeit für Führung. Das Thema aussitzen oder auf andere abwälzen zu wollen, kommt nicht in Frage. Denn es ist Ihr Job, dieses Problem zu lösen. Auch wenn es eines der heikelsten ist, denen Sie sich stellen müssen.


Ihre Mitarbeiter, die sehr wahrscheinlich genauso unter dem Geruch leiden wie Sie, erwarten von Ihnen, dass Sie für Abhilfe sorgen. Also was können Sie tun?


In 4 Schritten zur Lösung


Machen Sie es wie beim Pflasterabreißen: kurz und bestmöglich schmerzlos. Denn egal, wie oft Sie die Situation gedanklich drehen und wenden, das Problem wird damit nicht behoben und das Gespräch nicht angenehmer.

Beherzigen Sie deshalb diese 4 Punkte:


  1. Sprechen Sie das Thema zügig an. Verschieben Sie es nicht auf morgen, machen Sie es jetzt. Insbesondere, wenn Sie schon lange zögern, ist es wichtig, das Gespräch nicht mehr aufzuschieben. Schließlich wollen Sie das Thema vom Tisch haben und sich wieder angenehmeren Arbeiten zuwenden.


  2. Führen Sie das Gespräch unter 4 Augen. Es bedarf hier keiner Zuhörer oder Augenzeugen. Das Thema ist unangenehm genug – für beide Seiten.


  3. Eiern Sie nicht um das Thema herum, sondern kommen Sie direkt zum Punkt. Benennen Sie konkret, worum es geht. Je länger Sie um den heißen Brei herumreden, umso mehr Wichtigkeit geben Sie der Situation. Sagen Sie lieber in wenigen Sätzen, was nicht stimmt.


  4. Bleiben Sie freundlich und wählen Sie Worte, die Sie sich umgedreht auch wünschen würden. Niemand möchte mit harten Worten angegriffen werden. Ein freundliches Lächeln und Ich-Botschaften sind eine gute Wahl.


Konkret könnten Sie zum Beispiel sagen: „Ich möchte kurz ein sensibles Thema ansprechen. Mir ist bewusst, dass das nicht angenehm ist – aber ich finde es wichtig, das offen anzusprechen. Mir ist in der letzten Zeit aufgefallen, dass es in Ihrer Nähe unangenehm riecht. Ich möchte, dass Sie das wissen, weil ich nicht sicher bin, ob Sie das selbst bemerkt haben. Ich bitte Sie, künftig darauf zu achten, weil ich möchte, dass wir uns alle miteinander wohlfühlen.“


Jetzt können Sie Ihrem Mitarbeiter Raum für eine Reaktion geben. Sollte Ihre Botschaft nicht klar angekommen sein, haben Sie Gelegenheit, notfalls noch etwas nachzuschärfen, zum Beispiel so: „Damit es keine Missverständnisse gibt: Es geht konkret um Körpergeruch. Bitte kümmern Sie sich darum. Ich möchte, dass wir hier ein professionelles und angenehmes Umfeld haben. Und mir ist klar, dass so etwas jedem mal passieren kann. Für mich ist es wichtig, dass wir offen miteinander umgehen können – und ich würde mir im Gegenzug wünschen, dass Sie mir in einer ähnlichen Situation auch Bescheid sagen würden.“


Mit ein wenig Glück ist das Geruchsthema mit Ihrem Mitarbeiter damit ein für alle Mal vom Tisch. Sie sind Ihrer Verantwortung als Führungskraft nachgekommen, haben für eine gute Arbeitsumgebung gesorgt und sich einmal mehr den Respekt Ihrer Mitarbeiter verdient.


Sie zögern noch?


Dann schauen wir uns mal an, wie sich die Situation aus den Perspektiven der anderen Beteiligten darstellt.


  • Ihre Mitarbeiter sind genervt und fragen sich, was noch passieren muss, damit Sie endlich handeln. Oder ob Sie den Geruch nicht wahrnehmen. Je länger Sie zögern, um so ungemütlicher wird die Stimmung im Team.

  • Hat der betreffende Mitarbeiter direkten Kontakt zu anderen Abteilungen oder gar Kunden, vergrößert sich der Kreis des Unmuts. Wer will schon auf Menschen treffen, die nach Schweiß riechen? Und jeder fragt sich, warum Sie ausgerechnet diesen Mitarbeiter in den Außenkontakt schicken. Ihre Abteilung und auch Sie stehen deshalb leider in keinem guten Licht da.

  • Der betreffende Mitarbeiter weiß wahrscheinlich nicht, warum er mittlerweile von den Kollegen gemieden wird. Möglicherweise wird er aufgrund seines unangenehmen Geruchs schon gar nicht mehr in spannende Projekte einbezogen oder die erhoffte Beförderung wird deshalb verwehrt.


Ja, es ist unangenehm, so ein persönliches und heikles Gespräch zu führen. Aber Sie werden daran wachsen und hinterher sehr erleichtert sein.


Seien Sie mutig und Teil der Lösung! Sprechen Sie mit Ihrem Mitarbeiter, damit er die Chance hat, den störenden Geruch zu beseitigen. Und halten Sie sich gerne vor Augen, dass Ihr Mitarbeiter den Missstand nach Ihrem Gespräch schnell und einfach abstellen kann. Das Gleiche gilt auch für andere Ärgernisse wie ungewaschene Haare, ungepflegte Bärte, zu kurze Röcke, Mundgeruch oder verschlissene Kleidung.


Vergessen Sie nicht: Sie setzen die Maßstäbe in Ihrer Abteilung.



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