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Zusammenarbeit beginnt dort, wo Zuständigkeit endet

Aktualisiert: 5. Sept.

Neulich im Baumarkt:

Wir suchen Dachpappe, Holzspachtelmasse und Silikon – für uns keine Dinge, die wir regelmäßig kaufen. Also finden wir, nach längerem Suchen, einen Mitarbeiter, der uns prompt nur das Premiumsilikonprodukt zum Mondpreis anbietet. Wir fragen nach preislich moderaten Alternativen und werden zum No-Name-Produkt geführt. „Ja, ja, funktioniert auch“ ist die fachliche Einschätzung des Beraters. Wir fragen nach Dachpappe: „Wahrscheinlich hinten bei den Baumaterialien“. Und Holzspachtelmasse „sollte bei den Dübeln sein“.


Danke für die fachkundige und freundliche Auskunft. Jetzt wissen wir genau, wo wir suchen müssen. Wir wursteln uns wieder allein durch, zwei weitere Mitarbeiter sind ebenfalls nicht hilfreich. Schließlich kämpfen wir uns zur Kasse und der Mitarbeiterin mit dem längsten Gesicht im Laden vor und verlassen entnervt und ohne unsere Wunschprodukte den Baumarkt.


Was läuft in diesem Laden schief? Offensichtlich der Kundenservice. Aber auch etwas ganz anderes, ebenfalls sehr Wichtiges: die Zusammenarbeit der Mitarbeiter funktioniert nicht. Und das so offensichtlich, dass der Kunde es nicht nur sieht, sondern der Leidtragende ist. Aus Mitarbeitersicht hat jeder seinen Job in seiner Abteilung gemacht. Das Ergebnis ist dennoch weit weg von „Gut“. Weil nichts Hand in Hand lief und weil sich jeder Mitarbeiter offenkundig nicht einem größeren Ganzen zugehörig fühlt.


Und genau das ist Zusammenarbeit: Gemeinsam arbeiten, auch über Abteilungsgrenzen hinaus. Sich mit seinem Aufgabenbereich in einem Rahmen verorten können und wissen, welchen Teil man zum Gelingen des Ganzen beiträgt. Und auch Freude am gemeinsamen Erreichen des Ziels „Kundenzufriedenheit“ haben.



 

Und was haben Sie von unserem vermurksten Baumarktbesuch?


Die Erkenntnis, dass Sie Zusammenarbeit steuern können und sollten. Und eine recht genaue Schilderung davon, wie es läuft, wenn Sie es nicht tun.


Das können Sie konkret tun, um Zusammenarbeit in Ihrem Team und auch abteilungsübergreifend auf den Weg zu bringen:


  1. Thematisieren Sie, dass Zusammenarbeit nicht nur gewünscht ist, sondern von allen erwartet wird. Sie alle sind dazu da, die Kundenprobleme zu lösen. Und das gemeinsam. (Und falls es Querschläger gibt, gibt es auch Abmahnungen.)

  2. Übertragen Sie die Verantwortung für Aufgaben an das gesamte Team, nicht an Einzelpersonen. Die Teammitglieder teilen sich die Unteraufgaben eigenverantwortlich auf – ja, das schaffen sie allein.

  3. Schaffen Sie einen Rahmen für Zusammenarbeit, indem Sie geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung stellen. Es ist wissenschaftlich belegt, dass Teams deutlich produktiver und auch kooperativer sind, wenn sie räumlich zusammenarbeiten, als wenn sie getrennt ihre Arbeit verrichten.

  4. Ermöglichen Sie Zusammengehörigkeit, z.B. bei einem gemeinsamen Essen abseits vom Arbeitsalltag. Ihre Mitarbeiter und die Kollegen aus anderen Abteilungen können sich entspannter begegnen und es werden Bande geknüpft, die die Zusammenarbeit erleichtern.


Denn Zusammenarbeit beginnt dort, wo Zuständigkeit endet.



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